Vorschlag einer Beschaffungsordnung für Ihre Evangelischen Kirchengemeinde

Die richtige Beschaffung von Waren und Dienstleistungen ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und soziale Akzeptanz unserer Arbeitsergebnisse in unserer Gemeinde. Zudem haben Beschaffungsentscheidungen erheblichen Einfluss auf den Ressourcenverbrauch, die Umweltbelastungen und die sozialen Auswirkungen, die durch Produktion, Transport, Gebrauch und Entsorgung der Produkte entstehen.

Beschaffungskriterien
Neben den ökonomischen Kriterien berücksichtigen wir auch ökologische und soziale Kriterien bei der Beschaffung. Sicherheitsgerechte und gesundheitlich unbedenkliche Produkte mit Prüfzeichen (CE, GS, etc.) sind einzuhalten. Soweit keine erheblichen wirtschaftlichen Gründe dagegen sprechen erhalten die folgenden Produkte den Vorrang:

Produkte mit allgemeingültigem Umweltzertifikat (z. B. Umweltengel)
Saisonale und regionale Produkte
Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau
Fleisch aus artgerechter Tierhaltung
Produkte mit Transfair- Siegel
Produkte, die den Respekt der Menschenrechte und Kernarbeitsnormen in der Zulieferkette sichern
(z. B. keine Zwangs- oder Kinderarbeit)
Langlebige, reparaturfreundliche und energiesparsame Produkte
Recyclingprodukte und leicht zu entsorgende Produkte
Produkte mit optimaler Nachfüllbarkeit (z.B. Tintendrucker mit Einzelfarbtanks)
Produkte, die bei Verpackung und Transport umwelteffizient sind
Keine gentechnisch veränderten Produkte

Soweit möglich werden vor den jeweiligen Bestellungen Informationen über diese Aspekte des Produktes, der Produktion oder der Dienstleistung eingeholt. Sicherheit geben die anerkannten Umwelt- und Sozialsiegel sowie technische Prüfzeichen für z. B. energiesparende/ strahlungsarme Computer.
In manchen Fällen kann es zu Zielkonflikten zwischen kurzfristiger Kostenstruktur und den ökologischen und sozialen Wirkungen kommen. Falls es zu Konflikten zwischen den aufgestellten Kriterien und der Entscheidung für einen Anbieter/ Produkt kommt, wird die Entscheidung gegenüber den kirchlichen Leitungsgremien transparent begründet.

Lieferantenbewertung und Dialog
Bei gleichwertigen Anbietern bei Preis, Qualität und Leistungsangebot wird der mit der nachweislich besseren Nachhaltigkeitsleistung und gesellschaftlichen Verantwortung (z. B. Quote der Ausbildungsplätze, Mindestlöhne) zum Zuge kommen. Zur Bewertung werden regelmäßige Lieferantenbefragungen durchgeführt. Im Dialog werden die Lieferanten zu einem nachhaltigen Wirtschaften motiviert. Orientieren sich Lieferanten langfristig nicht an unserer Nachhaltigkeitsstrategie, wird eine Beendigung der Geschäftsbeziehungen in Betracht gezogen. Verstoßen Lieferanten gegen geltende gesetzliche Bestimmungen wird die Geschäftsbeziehung beendet.

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